Detail

Slider Image

Presse

Reaktivierung der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) und der Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE): Gutachter legt positive Bewertungen vor

06.12.2018

Die NWL-Verbandsversammlung beschließt, die beiden Reaktivierungsmaßnahmen über die Regionalräte Münster und Detmold beim Land NRW zur Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan anzumelden.

In der Verbandsversammlung des NWL am 06.12.2018 stellten die damit beauftragten Gutachter die Ergebnisse der sogenannten „Standardisierten Bewertungen“ für die beiden westfälischen Reaktivierungsprojekte

Münster – Sendenhorst (Westfälische Landes-Eisenbahn – WLE) und
Harsewinkel – Gütersloh – Verl (Teutoburger Wald-Eisenbahn – TWE)

vor. Beide Strecken weisen positive volkswirtschaftliche Ergebnisse auf. „Neben den für beide Strecken vorliegenden vertiefenden Planungen ist der nun erstellte positive Nachweis zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen der wesentliche Baustein für das weitere Vorgehen“, so Joachim Künzel, Geschäftsführer des NWL.

„Das ist sehr erfreulich, die Reaktivierungspläne nehmen jetzt richtig Fahrt auf. Jetzt liegt der Ball beim Land“, erklärten Oberbürgermeister Markus Lewe (Münster) und Landrat Dr. Olaf Gericke. „Das Land NRW wird aufgefordert, beide Reaktivierungsprojekte nach Aufnahme in den ÖPNV Bedarfsplan über den Verkehrsausschuss des Landtages auch für die Aufnahme in den Infrastrukturfinanzierungsplan vorzuschlagen.“ Dies ist neben der Förderung der Investitionen Grundlage auch für die Finanzierung der künftigen Betriebskosten.

Auch der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven Adenauer, zeigt sich angesichts der Entwicklung des Reaktivierungsprojektes TWE-Strecke optimistisch: „Die positive Bewertung ist ein ganz wichtiger Schritt für dieses Projekt und die Infrastruktur in der Region“.

Nach Prüfung des Abschlussberichtes werden die beiden Projekte im nächsten Schritt über die Regionalräte bei den Bezirksregierungen Münster (WLE) und Detmold (TWE) zur Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes NRW angemeldet.

Die WLE-Strecke erschließt den südlichen Stadtbereich von Münster mit dem Bereich Halle Münsterland (Stadthafen), dem Gewerbegebiet Loddenheide und den Stadtteilen Gremmendorf, Angelmodde und Wolbeck und bindet die Stadt Sendenhorst einschließlich des Ortsteils Albersloh an das wachsende Oberzentrum und den Bahnknoten Münster an. Im Stadtbereich Münster verkehrt die WLE bis Wolbeck im 20-Minuten-Takt und ist eingebunden in den Stadtverkehr; nach Sendenhorst gibt es zwei stündliche Verbindungen mit direkten Bus-Anschlüssen nach Beckum und Ennigerloh. „Die Reaktivierung der WLE-Strecke bietet die Chance, der aktuellen und prognostizierten Entwicklung der Wirtschaft und der Wohnquartiere mit einem guten Verkehrsangebot wichtige Impulse zu geben,“ so André Pieperjohanns, Geschäftsführer der Westfälischen Landes-Eisenbahn GmbH.

Die TWE-Strecke verknüpft die beiden Städte Harsewinkel und Verl mit den großen Gewerbegebieten und dem Zentrum von Gütersloh; dabei münden beide Schienenstränge in den Gütersloher Hauptbahnhof. Auf ihrem Streckenverlauf sorgen ideal verortete Haltepunkte für die Erschließung großer Einzugsbereiche – inklusive Konversionsflächen für Siedlungs- und Gewerbeentwicklungen. „Das Konzept der TWE-Strecke wird für viele zu einer neuen Lebensqualität mit Gleisanschluss. Und durch das Entkoppeln vom straßengebundenen Verkehr werden attraktive Reisezeiten erreicht“, so Henrik Wilkening, von Captrain, dem Eigentümer der Eisenbahninfrastruktur.

Die Planungen auf beiden Strecken umfassen die Erneuerung der Gleise, Weichen und Signalanlagen. Es greifen Bahnübergangskonzepte mit technischen Sicherungen, Aufhebungen und der Schaffung von Ersatzwegen. Alle Stationen werden barrierefrei eingerichtet. Die Planungen berücksichtigen die geltenden Vorgaben zum Schall- und Immissionsschutz. Der NWL setzt sich zum Ziel, hier – wie auch auf anderen heutigen Dieselstrecken – nachhaltige Antriebstechnologien einzusetzen.

Uli Beele

Leitung Presse | Kommunikation

Uli Beele

E-Mail: kommunikation@nwl-info.de