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Presse

Eurobahn: Der NWL spricht Abmahnung wegen Organisationsversagen aus

06.12.2018

Unabhängiger Gutachter soll die betriebliche Situation des Unternehmens überprüfen und Maßnahmen zur Verbesserung entwickeln

Die Verbandsversammlung des NWL hat am 06.12.2018 eine Abmahnung gegenüber der Keolis Deutschland GmbH (Eurobahn) beschlossen. Begründet wird diese mit Organisationsversagen des Unternehmens und daraus resultierenden massiven und anhaltenden Nicht- und Schlechtleistungen beim Betrieb der von der Eurobahn bedienten Schienennetze.

Darüber hinaus wurde beschlossen, die Eurobahn aufzufordern, unverzüglich eine Untersuchung durch einen Gutachter zu beauftragen, der gemeinsam von den Vertragspartnern ausgewählt wird. Dieser soll die betriebliche Situation des Unternehmens untersuchen und Maßnahmen zur Verbesserung entwickeln, um den Fahrbetrieb wieder zu stabilisieren.

Die Mitglieder der Verbandsversammlung kritisierten insgesamt die derzeitige Betriebsqualität der Eurobahn scharf und forderten schnelle und wirkungsvolle Verbesserungen. Andernfalls sähe man sich zu noch weitergehenden Maßnahmen gezwungen.

Bereits im Jahre 2017 musst sich die Geschäftsführung der Eurobahn in der Verbandsversammlung für die schlechte Betriebsqualität rechtfertigen.

Im Februar 2018 wurde gegenüber der Eurobahn eine Abmahnung infolge mangelhafter Qualität im Teutoburger-Wald-Netz ausgesprochen. Daraufhin trat zunächst eine Verbesserung der Leistungen in diesem Netz ein. Seit August 2018 allerdings haben sich die Leistungen der Eurobahn in sämtlichen Netzen (außer dem Teutoburger-Wald-Netz ist auch das OWL-Dieselnetz, das Hellweg-Netz sowie das Maas-Rein-Lippe-Netz betroffen) erheblich verschlechtert.

Nach den jüngsten Auswertungen der Betriebsdaten der Eurobahn stiegen die Zahl Ausfälle und Teilausfälle über alle Netze von 4,6 % im Juli 2018 auf 11 % im Oktober 2018, was einer Anzahl von ca. 2.100 Fahrten im Monat entspricht. Nach Erkenntnissen des NWL sind diese Ausfälle auf eine dauerhaft nicht vollständig verfügbare Fahrzeugflotte, Personalmangel und fehlende Werkstattkapazitäten zurückzuführen.

Diese nicht akzeptable Leistungsqualität des Unternehmens spiegelt sich auch in massiven Fahrgastbeschwerden und entsprechender Berichterstattungen in den Medien wider.

Der NWL fordert die Eurobahn außerdem auf, den betroffenen Fahrgästen wieder aktiv eine angemessene Entschädigung zu zahlen.

Uli Beele

Leitung Presse | Kommunikation

Uli Beele

E-Mail: kommunikation@nwl-info.de