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Für die grüne Verkehrswende: DB schließt Elektrifizierung der Strecke Wesel–Bocholt in Rekordzeit ab

07.02.2022

Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla: „Fahrgäste reisen ab sofort noch komfortabler und umweltfreundlicher“ | Baufachleute errichten zeitgleich Oberleitung und modernisieren Gleise, Weichen, Bahnübergänge, Stellwerkstechnik sowie Bahnhöfe | DB, NWL und VRR investieren rund 50 Millionen Euro

Der Strom fließt, die Züge rollen: Die Deutsche Bahn (DB) hat am 1. Februar die neu elektrifizierte Strecke zwischen Wesel und Bocholt erfolgreich in Betrieb genommen. In einer Rekordzeit von rund sieben Monaten haben die DB-Expert:innen ein anspruchsvolles Bauprogramm umgesetzt und zeitgleich an Oberleitung, Gleisen, Weichen, Bahnübergängen, Stellwerkstechnik und Bahnhöfen gearbeitet. Fahrgäste profitieren nun von einer umsteigefreien Verbindung zwischen dem westlichen Münsterland, Oberhausen, Duisburg und Düsseldorf. Die Elektrifizierung ist zudem ein weiterer wichtiger Baustein für die grüne Verkehrswende, denn nun fahren auf dem 22 Kilometer langen Streckenabschnitt nur noch moderne Elektrotriebzüge, die deutlich weniger CO2 ausstoßen und leiser sind. Die DB, der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) investierten in das grüne Bauprojekt rund 50 Millionen Euro.

Ronald Pofalla, Infrastrukturvorstand der DB: „Mit der elektrifizierten Strecke von Bocholt nach Wesel ist Bahnfahren hier in der Region noch attraktiver geworden. Wo bislang Züge mit Dieselantrieb fuhren, sind sie nun klimafreundlich mit Strom unterwegs. Nicht nur die Umwelt profitiert, sondern auch die Fahrgäste können sich freuen: Sie können nun ohne Umstieg zwischen Düsseldorf, dem Ruhrgebiet und dem westlichen Münsterland reisen. Ein richtig gutes Angebot, mit dem wir die Menschen überzeugen wollen, auf die klimafreundliche Bahn umzusteigen.“

Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen: „Mobilität und Klimaschutz zu versöhnen ist eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre. Mit der Inbetriebnahme der elektrifizierten Bahnstrecke zwischen Bocholt und Wesel kommen wir unserem Ziel, Mobilität umweltfreundlicher und attraktiver zu machen, einen großen Schritt näher. Fahrgäste können jetzt – ohne Umsteigen – umweltfreundlich vom westlichen Münsterland über das Ruhrgebiet bis nach Düsseldorf fahren. Das ist ein bedeutender Fortschritt für das Bahnland Nordrhein-Westfalen. Wir sind fest entschlossen, in Zukunft noch mehr Tempo beim Umbau unserer Mobilität zu machen. Ich danke der Deutschen Bahn, dem VRR und dem NWL, dass sie dieses Projekt in Angriff genommen und verwirklicht haben. Und ich danke allen am Bau Beteiligten für ihren Einsatz bei diesem wichtigen Projekt.“

Joachim Künzel, Geschäftsführer des Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL): „Als Initiatoren dieser Elektrifizierungsmaßnahme freuen sich VRR und NWL sehr darüber, dass dieses Projekt nun erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnte. Mit der DB als zuverlässigem Partner ist es uns nicht nur gelungen, diese Strecke für die Anforderungen der Zukunft fit zu machen. Wir setzen auch gemeinsam ein starkes Zeichen für moderne Mobilität in der ganzen Region. Insbesondere für Bocholt als drittgrößte Stadt des Münsterlandes steigt die Verbindungsqualität enorm. Denn als nachhaltiger Verkehrsträger spielt die Schiene eine Schlüsselrolle, um die Verkehrswende in die Tat umsetzen. Diesem Ziel sind wir mit der Elektrifizierung der Strecke Wesel – Bocholt ein gutes Stück nähergekommen.“

Ronald R.F. Lünser, Vorstand des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR): „Wir danken den Anliegern und den Fahrgästen, dass Sie in der Zeit, die mit der Maßnahme verbundenen Unannehmlichkeiten und die längeren Fahrzeiten des Schienenersatzverkehrs auf sich genommen haben. Das Ergebnis ist richtungsweisend - schicken wir doch eine weitere Diesel-Linie in den „Ruhestand“. Für den VRR ist es ein weiterer wichtiger Schritt, um bis zum Jahr 2030 90 Prozent der SPNV-Leistungen in seinem Verbundgebiet rein elektrisch zu erbringen und die Emission von CO2, Feinstaub und Lärm weiter zu reduzieren.“

Über das Projekt

Im Rahmen der Elektrifizierung haben die Baufachleute eine Vielzahl von Arbeiten gebündelt. Im Mittelpunkt stand dabei der Bau einer neuen Oberleitungsanlage. Hierfür wurden 355 Masten entlang der Strecke gegründet und aufgestellt sowie 24.000 Meter Leitungen montiert. Außerdem wurden 19 Bahnübergänge angepackt, 1.500 Meter Gleis modernisiert und vier Weichen ausgetauscht. Damit die umweltfreundlichen Züge künftig noch schneller fahren können, wurde der Streckenabschnitt zwischen Wesel und Hamminkeln für Fahrten bis zu 100 km/h ausgebaut. Die Weichen und Signale an der Strecke steuert ab sofort das elektronische Stellwerk in Emmerich. Die technischen Anpassungen dafür wurden ebenfalls umgesetzt. Im Rahmen des Projekts haben die Fachkräfte zudem an vier Stationen gearbeitet: In Dingden, Blumenkamp, Hamminkeln und Bocholt haben sie die Bahnsteige ausgebaut und auf 76 Zentimeter erhöht, sodass die Fahrgäste ab sofort stufenfrei in die Züge ein- und aussteigen können. Außerdem haben alle Stationen ein neues Blindenleitsystem und zusätzliche Bahnsteigausstattung erhalten.

Für die Elektrifizierung der Strecke und die Modernisierung der Stationen haben NWL und VRR rund 30 Millionen Euro investiert. Die Deutsche Bahn hat in die weiteren Modernisierungsmaßnahmen rund 20 Millionen Euro investiert.

 

Uli Beele

Leitung Presse | Kommunikation

Uli Beele

E-Mail: kommunikation@nwl-info.de