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16.05.2024
Medien & Branche

„Wir gehen drängende Themen für die Mobilitätswende mit aller Kraft an“

Jubiläum in Berlin: Seit 25 Jahren steht der Bundesverband SchienenNahverkehr im Dienst der Mobilität. Den Balanceakt zwischen Anforderungen und finanzieller Ausstattung zu halten, sei für die Branche unter aktuellen Bedingungen jedoch kaum noch möglich.

Seit einem Vierteljahrhundert prägt der Zusammenschluss der Aufgabenträger den deutschen Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Zu Beginn der Regionalisierung – Ende der 90er Jahre – lag ein Fokus auf der Ausweitung und Entwicklung des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen. Über die Jahre hinweg hat der in Berlin ansässige Verband seine Expertise auf alle Felder des SPNV und auf die Schieneninfrastruktur ausgeweitet. Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) – bis 2021 „BAG-SPNV“ – ist kompetenter Ansprechpartner für Bund, Länder, Verbände der Branche sowie für EVU.

Bei der Jubiläumsveranstaltung hob Thomas Prechtl, Präsident des BSN, hervor: „Die Erfolgsgeschichte des SPNV fußt auf Mut, Weiterentwicklung und Zusammenarbeit.“ Die Branche stelle sich gemeinsam den Herausforderungen. „Ob veraltete Schienenwege, fehlende Fachkräfte, steigender Kostendruck oder das disruptive Deutschlandticket. Wir gehen diese Themen für die Mobilitätswende mit aller Kraft an“, so Prechtl. Oliver Krischer, NRW-Verkehrsminister und Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, würdigte in seinem digitalen Grußwort das vielseitige Schaffen und wichtige Wirken des BSN.

Die ehemaligen Präsidenten Dr. Thomas Geyer und Bernhard Wewers, der amtierende Präsident Thomas Prechtl und Robert Dorn, Geschäftsführer des BSN, sprachen über die Rollenentwicklung des Verbandes im Zusammenhang mit 30 Jahren Bahnreform. Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren hätten sich enorm verändert und beschleunigt. Die Verpflichtung zur Daseinsvorsorge und der Balanceakt zwischen Anforderungen sowie finanzieller Ausstattung zu halten, sei unter aktuellen Bedingungen kaum noch möglich. Unumgehbare Abbestellungen von Verkehren und der Erhalt des Status Quo seien derzeit Kernthemen – nicht der großflächige Ausbau des SPNV-Angebots. In Zeiten von Deutschlandticket und der proklamierten Mobilitätswende müsse der Bund seiner Verpflichtung nachkommen und gemeinsam mit den Ländern die Bedürfnisse der Bevölkerung und des Klimaschutzes priorisieren.