Ab dem 20. September wird die Centralbahn auf der Linie RE 78 („Porta-Express“) vorübergehend Zugfahrten im Auftrag der Eurobahn erbringen. Durch diese Stabilisierungsmaßnahme kann der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zwischen Minden und Nienburg wieder aufgenommen werden. Dieser wurde aufgrund von Personalmangel zwischenzeitlich durch Busverkehre ersetzt.
Bis zum 30. September wird die Eurobahn weiterhin alle Fahrten zwischen Bielefeld und Minden sowie die morgendliche Fahrt um 07:04 Uhr ab Rheda-Wiedenbrück übernehmen. Die Centralbahn übernimmt alle Fahrten zwischen Minden und Nienburg. Ein direkter Umstieg in Minden ist angestrebt, kann zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht bestätigt werden. Ab dem 1. Oktober verkehren dann alle Züge wieder durchgehend zwischen Bielefeld und Nienburg. Einzig im Zeitraum vom 11. bis zum 18. Oktober wird eine größere Baumaßnahme im Bereich Herford durchgeführt, sodass die Linie RE 78 in dem Zeitraum nur im Abschnitt Löhne – Nienburg verkehren kann.
Mit Beauftragung der Centralbahn werden zunächst wieder ältere Züge der Baureihe 425 auf der Linie RE 78 eingesetzt. Fahrzeuge dieses Typs verkehrten bis 2017 zwischen Bielefeld und Nienburg. Damit die Triebfahrzeugführer der Centralbahn auf den moderneren Fahrzeugen der Eurobahn eingesetzt werden können, sind noch Schulungen erforderlich. Geplant ist, diese bis zum Jahresende abzuschließen, sodass dann ab dem 9. Januar 2025 auf der RE 78 wieder ausschließlich die gewohnten Bestandsfahrzeuge der Eurobahn rollen sollen.
„Mit dem Einsatz der Centralbahn schaffen wir eine Lösung, die die Linie RE 78 stabilisiert. Unser Ziel ist es nach wie vor, für langfristige Planungssicherheit zu sorgen und möglichst schnell zum Ursprungsfahrplan aus eigener Kraft zurückzukehren. Bis wir so weit sind, machen wir alles möglich, die Situation unserer Fahrgäste zu verbessern, wie hier mit der Beauftragung der Centralbahn“, sagt Karsten Schulz, Technischer Geschäftsführer der Eurobahn.
Die Eurobahn hat ihre Fahrpläne vorübergehend reduzieren müssen, um einen möglichst zuverlässigen und stabilen Betrieb sicherzustellen. Hintergrund ist der zunehmende Fachkräftemangel in der gesamten SPNV-Branche, der bei der Eurobahn aktuell besonders angespannt ist.
Der bestehende Verkehrsvertrag mit der Eurobahn gilt weiterhin in vollem Umfang und ist von dieser vorübergehenden Maßnahme nicht betroffen. Um den Betrieb weiter zu stabilisieren, prüfen das Unternehmen und die zuständigen Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) aktuell weitere Möglichkeiten der vorübergehenden Unterstützung durch andere Eisenbahnverkehrsunternehmen. So erbringt DB Regio bereits seit dem 26. August Zugfahrten auf der von der Eurobahn betriebenen Linie RE 82 („Der Leineweber“).